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in das Mäandertal. HIERAPOLIS. 19. Route. 217 gefährlichen Bade. Die Zeugfetzen an den Sträuchern ringsherum
zeugen von der fortdauernden Verehrung der heilenden Quellgott-
heit
. Von hier fließt das Wasser in vielen Kanälen, die sich selbst
aufhöhen oder überwölben, abwärts, versteinert Gräser und Blumen,
bildet weiße, allmählich erstarrende Teiche und sendet seinen Rest
die Abhänge hinunter, wo von ihm die wunderbaren Steinkaskaden
geformt werden, die allein schon den Besuch von Hierapolis lohnen.
Jenseit der Straße liegt eine offene, 30,50m breite Halle mit fünf
Nischen für Standbilder.

Das gut erhaltene Theater maß über 100m in der Front und
hatte zweimal 26 Sitzstufen, die durch einen Umgang getrennt und
durch acht Treppen zerschnitten sind. Durch breite, schön gewölbte
Zugänge trat man ein. Die Orchestra und das zweistöckige Bühnen-
gebäude
mit fünf Türen sind eine wilde Trümmermasse, aus der
Architekturteile und Reliefs von reicher und sorgfältiger, aber leb-
loser
Arbeit hervorragen. Im S. dicht daneben noch ein größeres
Gemach. Auf der Höhe jenseit der Stadtmauer liegt das Sammel-
bassin
einer Wasserleitung; weiter nördl. eine Nekropolis und darüber
ein Rundbau.

Vom Theater gelangt man l. (n.w.) zwischen Felsen und Mauer-
zügen
, Säulentrommeln und Steinen hindurch an die Straße mit ihren
Portiken und an die Tore. Draußen eine große dreischiffige Basilika
und ringsherum und fast 1km weit nach N. reichend eine der best-
erhaltenen
Nekropolen aus römischer Zeit. Viele hundert Toten-
behausungen
der verschiedensten Form fügen sich zu einer Toten-
stadt
: Grabhäuser mit Giebeln und im Innern mit Bänken, auf die
man die Toten legte; gewölbte Grabkammern; halb im Boden
steckende Räume; Sarkophage, einzeln oder zu mehreren auf der
Erde oder auf Unterbauten, die manchmal die Form von Exedren
haben. Lange Inschriften melden Namen und Stand der Toten und
bedrohen den, der ihre Grabesruhe stören sollte. Weidende Kamele
und Hirten bilden die Staffage.

Am Rande des Plateaus zurück zu den Ruinen eines mittelalter-
lichen
Kastells. Schöne weite Aussicht auf die Kaskaden, das Tal
und die Gebirge im Süden. An dem Wasserfall und den wunderbaren
Beckenbildungen vorbei geht man über die dumpfklingenden Kalk-
steinablagerungen
abwärts.

Die Eisenbahn führt weiter durch das Lykostal nach (260km)
Bödscheli (½ St. ö. endet die Ebene) und überschreitet auf hoher
Brücke eine 4km lange enge Schlucht (Bogas Kessen), um den Fluß
in weitem Bogen wieder zu erreichen.

Das Plateau, welches der Fluß durchbricht, ist aus demselben Kalk-
stein
gebildet wie das von Hierapolis, und das Wasser bahnt sich stellen-
weise
einen kurzen unterirdischen Lauf. Vielleicht war dieser einst länger
und ist durch Einstürze geöffnet; Herodot (VII, 30) berichtet, er sei 5 Sta-
dien
lang, als er den Marsch des Xerxes von Kelänä nach Sardes beschreibt.
Er erwähnt dabei die große Stadt Kolossä, deren Ruinen hier jenseit der
Schlucht auf einem niedrigen Hügel am Südufer des Flusses liegen. Zu
Xenophons Zeit (Anab. I, 2, 6) noch bedeutend, verlor sie später gegenüber